Das geschäftige Frühjahr ist in den Baumschulen im Ammerland gerade vorbei. Nun erwartete die Gärtnermeister/innen und ihre Auszubildenden eine eher untypische Aufgabe: Am vergangenen Donnerstag machten sich insgesamt fünf Klassen aus dem 7. Jahrgang der Oberschule Bad Zwischenahn auf, um mehr über „grüne Berufe“ in der Region zu erfahren.
Mit gepacktem Rucksack und festem Schuhwerk ging es für die 12-14-Jährigen in mehreren Bussen zum Ziel. Teilnehmende Baumschulen in diesem Jahren waren Renke zur Mühlen (Bad Zwischenahn), Heinje, zu Jeddeloh und Hinrichs (alle aus Edewecht) und Ehlers (Westerstede).
Dass der „Baumschultag“ nach einer längeren Corona-Pause nun wieder aufgenommen wurde, ist ein echter Gewinn, freute sich auch Cornelia Lüttmann vom Bund deutscher Baumschulen, die das Projekt gemeinsam mit Berufscoach Julie Müller (Gemeinde Bad Zwischenahn) organisierte: „Die Rückmeldungen von Baumschulen genau wie von den Jugendlichen zeigen: Nur wer etwas mit eigenen Händen ausprobiert, kann sich eine Meinung zu unseren vielseitigen Berufen bilden. Daher stehen Praxis und Mitmachen am Baumschultag ganz oben auf der Liste.“
Besonders nachhaltig für beide Seiten: Immer wieder gibt es Schüler/innen, die nach einem positiv besetzten
Berufs-Erlebnis am Ball bleiben und z. B. in den Sommerferien in den Baumschulen einen Ferienjob aufnehmen. Sofern hieraus auf Ende gar ein Ausbildungsvertrag nach dem Schulabschluss resultiert,
wäre dies ein Gewinn für die gesamte Branche, betont Lüttmann, denn Nachwuchs werde überall händeringend gesucht. Dies belegen auch die aktuellen Zahlen vom Ausbildungsmarkt der Agentur für
Arbeit: Derzeit sind in keinem anderen Bereich so viele offene Ausbildungsstellen eingetragen, wie beim Beruf „Gärtner/in – Baumschule“ (vgl. Statistiken der Agentur für Arbeit „Der
Ausbildungsmarkt“ im Ammerland, Berichtsmonat Mai 2023).