Ganz viele Eindrücke ohne Zeitdruck

von Christian Quapp - nwzonline 22.06.2019

 

So ausführlich wie sonst nicht konnten sich die Schüler mit dem Thema Druckgrafik beschäftigen. Gearbeitet wurde mit Papier, Holz und Linoleum.

 

Als Tom Shmuely, Künstler aus Israel im vergangenen November eine Skulptur als Dauerleihgabe an der Oberschule in Bad Zwischenahn vorstellte, war schon klar, dass das nicht sein letzter Besuch sein würde. Sein Versprechen, für eine Projektwoche mit Schülerinnen und Schülern der Oberschule zurückzukommen, hat er jetzt umgesetzt und dabei bei den Jungen und Mädchen aus den Jahrgängen fünf bis zehn in mehrfacher Hinsicht Eindruck hinterlassen.Es wurde nämlich gedruckt an den vergangenen fünf Tagen von Montag bis Freitag. Unter der Anleitung von Shmuely und Kunstlehrerin Monika Brockmann bearbeiten die Schülerinnen und Schüler Papier, Holzplatten und Linoleum und druckten die darauf entstandenen Motive in den unterschiedlichsten Größen.

"Das ist etwas, dass wir in dieser Form mit einer Stunde Kunstunterricht in der Woche gar nicht mehr machen können“, erläutert Brockmann. Sie hatte die Werke des Künstlers 2010 bei einer Reise in Tel Aviv gesehen und später Kontakt zu ihm aufgenommen.

Aber nicht nur Kunst und kulturellen Austausch machte die Projektwoche möglich, auch sprachlich war die Projektwoche für die Zwischenahner Schüler eine Herausforderung – die Kommunikation lief komplett in englischer Sprache.

Was die Motive anging, hatten die Jungen und Mädchen große Freiheit. Anker oder Rosen wurden als Motive gewählt aber auch aktuelle Popkultur spielte eine große Rolle: Lea (15) hatte sich die Computerspielfigur Zelda als eines der Motive gewählt, und auch die Fernsehserie Game of Thrones diente als Inspiration.

Am Freitagnachmittag wurden die Ergebnisse vorgestellt, unter anderem waren Claus Ribken und Helmut Hülsmann als Vertreter der Erwin-Roeske-Stiftung eingeladen, die die Projektwoche finanziell unterstützt hatte.

Er habe während der Woche öfter mal in die Werkstatt reingeschnuppert, sagte Schulleiter Jürgen Boy. „Der Elan, die Kreativität und Freude der Schüler hat mich angesteckt“ sagte Boy – und das sei bei einem Chemiker nicht gerade leicht.

Seine Hoffnung, ein oder zwei Bilder von Schülern für sein Büro zu bekommen, wurde übertroffen, den Shmuely hatte für den Schulleiter und die Vertreter der Stiftung auch selbst Drucke angefertigt.